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Rotor abgerissen: Vorzeige-Windrad löst jetzt Schrecken aus 

Credit:  04.01.2014 | Von unseren Redakteuren Ursula Samary und Volker Boch | rhein-zeitung.de ~~

[Broken rotor blade: concerns about world’s largest wind turbine – After a 60-ton rotor blade fell to the ground 30 December shortly after 21:00 in the Schneebergerhof facility, questions other than economics have been raised. Have wind turbine dimensions gone too far? Is the technology still controllable at extreme winds?]

Rheinland-Pfalz – Die Enercon E 126 gilt als Flaggschiff der Windradtechnologie: Das knapp 200 Meter hohe Windrad ist mit einer Nennleistung von bis zu 7,5 Megawatt die leistungsstärkste Windkraftanlage der Welt. Aber der Gigantismus wirft nach dem Bruch eines Rotorblatts Fragen auf. Im Land stehen die Riesen deshalb derzeit still.

Wie ein Menetekel ragt der Koloss mit dem abgerissenen Flügel in den Himmel. Warum das tonnenschwere Rotorblatt zu Boden stürzte, untersuchen Experten seit Tagen. Bislang ohne Ergebnis. Foto: PP Westpfalz pp westpfalz

Wie ein Menetekel ragt der Koloss mit dem abgerissenen Flügel in den Himmel. Warum das tonnenschwere Rotorblatt zu Boden stürzte, untersuchen Experten seit Tagen. Bislang ohne Ergebnis. Foto: PP Westpfalz
pp westpfalz

Allein aufgrund der Dimensionen der Anlage mit einer Rotorblattlänge von rund 60 Metern und der damit verbundenen Logistikprobleme beim Aufbau gilt die E 126 als maximales Maß der Dinge – jedenfalls vor dem Abriss eines kompletten Rotorblattes am Schneebergerhof im pfälzischen Gerbach (Donnersbergkreis).

Nimbus der Superlative

Die E 126 genoss bislang den Ruf einer Superlative: Im Juni 2011 hat der Auricher Hersteller Enercon in der Wallonie einen Windpark mit elf E-126-Anlagen errichtet, Strom zur Versorgung von 50 000 Haushalten. Solche Dimensionen tragen einerseits zur Energiewende bei, andererseits spülen sie gigantische Summen in die Kassen.

In Deutschland erhalten Gemeinden oder private Landeigentümer immense Pachtzahlungen, über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist die Einspeisung des Ökostroms zu guten Konditionen garantiert. Aber auch die Projektentwickler und die Hersteller verdienen viel Geld: Der Stückpreis einer Anlage vom Typ E 126 wird je nach Ausführung auf 11 bis 13 Millionen Euro geschätzt.

Nachdem am Schneebergerhof am 30. Dezember kurz nach 21 Uhr ein 60 Tonnen schweres Rotorblatt zu Boden gestürzt ist, wirft das Erfolgsmodell des Auricher Herstellers auch andere Fragen als rein wirtschaftliche auf. Sind die Dimensionen der Windradentwicklung zu weit gediehen? Ist die Technik bei extremen Winden noch beherrschbar? Das fragt sich angesichts des Unfalls vom 30. Dezember nicht nur die Kreisverwaltung des Donnersbergkreises, die schriftlich die Kreise Rhein-Hunsrück und Bad Kreuznach sowie die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord unterrichtet hat. Der Donnersbergkreis bat darum, auch “im eigenen Zuständigkeitsbereich tätig zu werden”.

Gerade im Rhein-Hunsrück-Kreis wurde der Unfall in Gerbach genau registriert – denn hier stehen im Windpark Ellern fünf Räder des gleichen Typs. “Die Frage lautet: Betrifft uns der Vorfall in Gerbach? Und was ist zu tun?”, skizziert Kreisverwaltungsdirektor Christian Keimer die Herangehensweise des Rhein-Hunsrück-Kreises, der sofort Kontakt mit dem Projektentwickler Juwi aufgenommen hat. “Es sind keine baugleichen Anlagen”, sagen Keimer und Juwi-Sprecher Michael Löhr, der auf den Prototyp-Charakter des Windrads am Schneebergerhof verweist.

Anlagen stehen vorerst still

Derzeit stehen die fünf Räder im Hunsrück, da Techniker von Enercon ihre Betriebssicherheit prüfen. Die Verwaltung hat kurz daran gedacht, den betroffenen Bereich weiträumig abzusichern. Dies wäre aber nur mit extremem Aufwand zu leisten und der Bereich kaum nachhaltig abzusichern gewesen. Bis Montag soll die Kon-trolle abgeschlossen sein.

Seit Oktober 2012 ist der Windpark Ellern im Herzen des Soonwaldes am Netz. Naturschützer hatten protestiert, diesen sensiblen Waldbereich windkraftfrei zu halten, letztlich haben sich wirtschaftliche und politische Interessen durchgesetzt. Fünf E-126-Anlagen wurden von Enercon errichtet. Der Park mit insgesamt acht Anlagen und einer Nennleistung von 46,5 Megawatt gilt als Vorzeigeobjekt der Landesregierung.

Ähnlich wie der Windpark in Ellern als beispielhaft gilt, wurde der Energiepark am Schneebergerhof als Vorzeigeobjekt angesehen. Hier ist der Mitgründer von Juwi, Matthias Willenbacher, aufgewachsen. Hier entstand 1996 Willenbachers erstes Windrad, hier entwickelte sich ein kleines Versuchslabor von Juwi – darunter auch die E 126 als erste Anlage ihrer Art im Mittelgebirge. Der Schneebergerhof liegt auf 450 Meter Höhe und damit fast auf der gleichen Höhe wie Ellern (420 Meter). Die dortige E 126 war ein Gemeinschaftsprojekt von Enercon und Juwi, das den Experten nun allerdings Rätsel aufgibt. Wie ein Rotor komplett abreißen konnte, ist noch völlig offen. Material und Schwingungsverhalten werden untersucht, zumal am Montag kein Sturm blies und bei Wartungsarbeiten kein Fehler aufgefallen war. Der tonnenschwere Flügel flog 20 bis 30 Meter weit, sagt Juwi-Sprecher Löhr. Die nächste Kreisstraße liege 300 bis 400 Meter weiter. Nach seinen Angaben müssen die Windräder immer so weit von Straßen und Autobahnen entfernt installiert sein, dass sie nicht auf Fahrbahnen stürzen können. Nach den Worten von Begoña Hermann, Vizepräsidentin der SGD Nord, ist über Abstände und mögliche neue Wartungsintervalle nachzudenken, wenn mehr technische Informationen der Experten zur Unfallursache vorliegen. Die würden dann auch den anderen Bundesländern übermittelt. “Aus jedem Vorfall ist zu lernen.”

Der Unfall von Gerbach ist aber nicht der erste: 2006 ist bei Mehring im Kreis Trier-Saarburg ein Rotorblatt bei starkem Wind abgefallen und zersplittert. Im hessischen Kirtorf knickte 2011 die Spitze eines Windrads um. Im unterfränkischen Haßberge zerbarst im Januar 2012 ein Flügel eines 100 Meter hohen Windrads. Verletzt wurde bei den Vorfällen niemand. Aber die CDU-Landtagsfraktion will jetzt von der Landesregierung wissen, ob Mindestabstände zu Verkehrswegen festgelegt werden müssen. Die zu Wohnhäusern habe die Landesregierung von 1000 Metern auf 800 Meter verkürzt.

Source:  04.01.2014 | Von unseren Redakteuren Ursula Samary und Volker Boch | rhein-zeitung.de

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